Kryolipolyse ist eine moderne Behandlungsform aus der ästhetischen Medizin. Das Verfahren zielt darauf ab, Fettgewebe zu verringern.
Jeder Mensch besitzt etwa 40 Milliarden Fettzellen. Die Fettzellen im Körper werden schon im Mutterleib angelegt und bilden sich während der Pubertät weiter aus. Im Erwachsenenalter werden wahrscheinlich keine weiteren Fettzellen mehr gebildet, sondern die Zellen werden größer, wenn man zunimmt und sie verlieren an Volumen, wenn man abnimmt und Sport treibt. Internationale Forscherteams haben herausgefunden, dass selbst bei großer Gewichtsabnahme die Anzahl der Fettzellen stabil bleibt.
Bei der Kryolipolyse sollen hartnäckige Fettpolster durch eine Kälteanwendung sozusagen geschmolzen werden. Die Behandlungsmethode wird auch CoolSculpting genannt. Die Kryolipolyse zielt jedoch darauf ab, die Anzahl der Fettzellen zu reduzieren. Damit ähnelt das Verfahren dem Ergebnis einer Fettabsaugung. Jedoch schafft die Methode die Verringerung der Fettgewebeschicht um maximal 10 - 25%, während die Fettabsaugung als operative Methode eine Reduzierung um bis zu 75% schaffen kann. Das Ziel einer Kryolipolyse zielt nicht unbedingt auf eine Gewichtsabnahme, sondern auf eine optische Veränderung der Körperform.
“Fettzellen mögen keine Kälte” - diese Erkenntnis haben sich die Entwickler der Methode zu Nutzen gemacht. Bei der Kryolipolyse wird die stärkere Kälte Anfälligkeit von Fettzellen genutzt, da diese bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius absterben. Dabei wird eine kälteinduzierte Gewebeentzündung ausgelöst, die dafür sorgt, dass die kaputten Fettzellen über das Blut und die Lymphe abtransportiert werden.
Bei der sogenannten CoolSculpting Technik werden modernste Geräte eingesetzt. Das Verfahren wurde an der renommierten Harvard Universität entwickelt. Dabei wird ein Applikator auf die Körperstelle gesetzt, die behandelt werden soll. Dieser saugt das Fettgewebe in eine kleine Mulde und sorgt so für ein Vakuum. In diesem Vakuum wird das Gewebe auf minus elf Grad Celsius heruntergekühlt. Eine Kryolipolyse-Behandlung dauert zwischen 35 und 75 Minuten. Dann wird das Gerät entfernt und es erfolgt eine Massage, um die stark gekühlten Areale, die meist rot-blau verfärbt sind und etwas steif vom Körper abstehen, sanft wieder einzumassieren. Dadurch gelangen auch die abgestorbenen Fettzellen in das gesunde Gewebe, wo sie in den Wochen nach der Behandlung langsam über die Lymphe und die Blutbahn abtransportiert werden.
Die Behandlung wird von den meisten Patientinnen und Patienten durchaus als angenehm empfunden. Sie fühlen natürlich das Kältegefühl und manchmal ein leichtes Kribbeln oder Stechen, was aber meist nur am Anfang der Behandlung auftritt. Grundsätzlich kann man während der Behandlung entspannen, ein Buch lesen oder sogar weiter arbeiten. Direkt nach der Behandlung ist man wieder voll einsatzfähig, so dass eine Sitzung theoretisch sogar in der Mittagspause stattfinden kann.
Nach etwa fünf bis sechs Wochen sieht der Patient oder die Patientin in der Regel erste Ergebnisse. Das Endresultat der Behandlung zeigt sich oft nach ungefähr drei bis vier Monaten.
Die Kryolipolyse, auch CoolSculpting genannt, kann angewendet werden, um ungewollte Fettpolster an verschiedenen Arealen zu behandeln. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Reduzierung des Gewichts, sondern eher darum, den Körper zu formen. Besonders mit dem Augenmerk auf Bereiche, die durch Diäten und sportliche Betätigung schlechter erreicht werden.
Die am häufigsten behandelten Areale sind die Regionen Bauch und Taille sowie Oberarme und Oberschenkel (hier vor allem die Innenschenkel und an den Außenseiten die sogenannten Reiterhosen). Auch die Oberarme und die Achselhöhlen können behandelt werden. Gerade die Kryolipolyse gegen das Doppelkinn ist bei Männern und Frauen sehr beliebt, da sich an dieser Stelle das Fettgewebe so schwer mit Diät und Training beeinflussen lässt. Wichtig ist, dass nur oberflächliches Fett eingefroren werden kann, also Fett, das zwischen dem Muskel und der Haut liegt. Ein sogenannter “Bierbauch” mit massiven Fettansammlungen zwischen den Organen kann mit der Methode nicht behandelt werden.
Dadurch, dass sich die Fettzellen nicht wieder neu bilden, sind die Ergebnisse der Kryolipolyse Behandlung dauerhaft. Allerdings sollten nach der Behandlung bis zu vier Wochen keine entzündungshemmenden Wirkstoffe wie zum Beispiel Ibuprofen eingenommen werden, um den Behandlungserfolg nicht zu stören.
Vor jeder Behandlung steht ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Facharzt. Hierbei werden die Wünsche des Patienten oder der Patientin aufgenommen, um genau zu klären, wie viele Zonen behandelt werden sollen und wie viele Sitzungen nötig sein werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Anwendung sollte in der Regel ein bis zwei Mal wiederholt werden.
Bei der Kryolipolyse handelt es sich um ein nicht-invasives Verfahren, es ist also kein operativer Eingriff. Somit entfällt eine Narkose und der Eingriff erfolgt ambulant, es ist also kein stationärer Aufenthalt in einer Klinik nötig. Die Kryolipolyse ist insgesamt sehr risikoarm und hat sehr selten Nebenwirkungen Der Patient oder die Patientin hat keine Ausfallzeiten, theoretisch ist eine Behandlung sogar in der Mittagspause möglich Es entstehen keine Narben
Die Methode der Kryolipolyse eignet sich ganz besonders dann, wenn lokal begrenzte, kleinere Fettpolster entfernt werden sollen, die trotz Diäten und Sport nicht weggehen.
Direkt nach der Behandlung können leichte Rötungen oder Blutergüsse auftreten. Auch ein Taubheitsgefühl in dem behandelten Bereich ist möglich. Dieses verschwindet jedoch in der Regel nach circa zwei Wochen. Eine sehr selten auftretende Komplikation der Kryolipolyse kann eine paradoxe adipöse Hyperplasie sein. Dabei wird ein Zuwachs von Fettzellen im behandelten Areal beobachtet. Im Vergleich zu anderen ästhetischen Verfahren ist das Risiko einer Nebenwirkung allerdings sehr gering.
Die Kosten richten sich nach der Art der Behandlung, also wie viele Zonen behandelt werden sollen und wie oft diese Behandlung wiederholt werden muss. Die Behandlungskosten werden in jedem individuellen Beratungsgespräch mit dem Facharzt geklärt.